Sonntag, 9. Juli 2006

Merke: Jede Fußballmetapher ist ab heute ein Eigentor!

Aus, Ende, abgepfiffen! Für Fußball-bezogene Werbung gibt's die Rote Karte. Das nationale Liedgut spielt sich langsam wieder vom Fan-Gesang zu Sarah Connor hoch und das mentale Trainingslager für den Sommerurlaub beginnt. WIR HABEN DIE WM BESIEGT! Und nein, Deutschland fällt jetzt in kein schwarzes Loch. Ganz Deutschland ist gespannt: Was kommt nach der WM? Vor allem auf Hauswände, Citylights und Anzeigenplätze. Spielt die Werbung sich nun frei von Diktat des WM-Aufhängers? Oder mauert Mr. Marketing und vertraut auf gerade lieb gewonnene Spielzüge? Müssen wir nun bis zum Finale 2010 uns Mut machen lassen von offiziellen Sponsoren und ballbegeisterten Trittbrettfahrern Freizeitkickern? Fallen mir spontan noch mehr Platzverweisverdächtige Fußball-Sprüche ein oder sind Sie schon entlassen? Na, einen hat Ihrt Psycho-Coach noch für Sie:

Genießen Sie die 4 Jahre ohne Fußball. machen Sie was draus. Die Chacne müssen Sie verwandeln!

MfG
doctor-best

Montag, 3. Juli 2006

Was kickt die kleinen Werberlein?

Was kickt Sie? Das fragen sich alle, die uns Kreativgöttern und Kontakthasis tagtäglich den Arsch küssen um an die Kohle unserer Kunden zu kommen. Ja, auch wenn auf Ihrem Schreibtisch heute früh keine kleine Aufmerksamkeit lag - das fragt sich der Autobeschrifter, die Hinterhof-Druckerei, das Funk-Studo. Und selbst die großen Verlage haben keine Antwort. Anders ist nicht zu erklären, wie plumpdummdreist derzeit versucht wird, die Konsumankurbler zu ködern. Sollten Sie kein Werber sein, hier eine kurze Erklärung: Keine Zeitschrift, keine Zeitung, nichts lebt vom Verkauf des Mediums an die Leser. Davon lebt höchstens der Kioskmensch. Und der geht Abends noch Flaschen sammeln. Zeitungen und Zeitschriften existieren vom Investment-Standpunkt aus nur als Träger für Werbung und gut getarnte PR. Damit aber in Ihrem Hochglanzheft schön viel davon ist, muss der Werber das Heftchen mögen. Entwegen wegen toller Zahlen. Oder wegen dem einen oder anderen Liter Alkohol. Die tollen Zahlen nennen sich Tausenderkontaktpreis, Nettoreichweite oder IVW-geprüfte Auflage und werden von Leuten errechnet, die man nicht mal im Finanzministerium haben wollte. Dementsprechend langweilig erdachte Zahlen kicken natürlich nur genauso langweilige Werberlein. Beim Rest hilft nur Alkohol. In trauter Gemeinschaft mit diversen Sponsoren des Blauen Kreuzes versucht die deutsche Verlagslandschaft also, Sie, hochverehrte Agenturabhängige, zum Anzeigenbuchen zu bekommen. Oder zu den Anonymen Alkoholikern. Wie das funktioiniert? Mit System:

Seit Jahren schon wird das Werberjahr mit einem Alkohol-Exzess eingeleutet, vor dem selbst eingefleischte Hurrican-Festival-Dauercamper noch Respekt haben. Aber keine Idee ist blöd genug um lange alleine zu bleiben, also hat selbst dieser inzestuöse Hammelsprung Nachfahren gezeugt. Noch und noch.

Um dieser inflationären Entwicklung Einhalt zu gebieten verrrate ich nun hiermit der deutschen Verlagsindustrie, was jeder meiner Leser dank ausgiebiger Selbstreflexion alleine herausgefunden hat:

Vergesst den Sport – wir trinken auch ohne Grund!

Wir brauchen keinen Fussball, keine Gewinner, müssen uns nicht unbedingt trösten und kommen auch ohne aktuelle Spielstände ganz gut mit den Kontakterinnen der anderen Agenturen ins Gespräch. Was wir wirklich wollen, woran wir uns erinnern, weshalb wir wiederkommen, und ja, auch weshalb wir bei Euch ganze Seiten buchen ist klar, oder gemischt, egal hauptsache vergoren, alkoholisiert und kostenlos.

Also bitte begrabt die Sport-Events, spart uns die Krankenhausaufenthalte. Und schreibt uns, wann der Alk kühl ist.

MfG
doctor_best

Mittwoch, 28. Juni 2006

Post vom Doctor

Das Wetter ist schön. Die Menschen sind nett. Das solltet Ihr unbedingt auch sehen. Und dann geht Euch rasieren!

Tschüss bis nächste Woche

Euer

doctor_best

Umbauarbeiten während des Urlaubs

Liebe Stammklientel,
wir vom WEISSEN WERBER RING möchten Sie natürlich ständig mit Neuem überraschen und passen daher unser Angebot in regelmäßigen Abständen an die Erfordernisse des Marktes an. Heute präsentieren wir Ihnen daher als Neuerung, was Sie schon lange vermisst haben:

Wartezimmerlektüre

In Zukunft rechts über den "rezeptfreien Empfehlungen". Sollte es bei Ihnen nicht rechts sein, verwenden Sie den falschen Browser. Deswegen ist bei Ihnen unsere Praxis auch so hässlich. Also bitte nicht beschweren, sondern Browser wechseln. Ich besuche Sie ja auch nicht zuhause mit meiner Rosa-Brille und lästere dann über die Farbgebung Ihrer Wohnung. Also merken: mit dem richtigen Browser sieht die Welt gleich viel besser aus. Ja, auch auf dem Mac.

MfG
i.A. doctor_best seine Schreibkraft

Mittwoch, 14. Juni 2006

Holen Sie sich bitte schon mal Lupe und Spiegel.

Es gibt einiges, was Sie sich hinter die Ohren schreiben müssen. Die mir bisher unbekannten aber nicht ganz unbeleckten Herren John Camm und Michael Buerk – haben etwas zusammengestellt, das wir vom WEISSEN WERBER RING so wichtig finden, dass wir uns wagen einige der Thesen zu übersetzen, bevor wir Sie mit dem englischen Original alleine lassen:

1. Männer sind sexbesessen. Verzichten aber gern auf Sex, wenn es um Fußball schauen oder Bier trinken geht.

3. Eine erfolgreiche Karriere hängt einzig und allein davon ab, wie sehr Sie Ihren Boss beeindrucken.

12. Kinder essen weder Früchte noch Gemüse. Pasta! Basta!

13. Für Männer wie Frauen ist Auto fahren immer ein Vergnügen – niemals langweilig oder stressig.

20.Alle Frauen (außer Hausfrauen) haben interessante und sehr angenehme Berufe.

25. Tortilla-Chips sind die aufregendste Erfahrung, die eine Gruppe Teenager überhaupt machen kann.

(und der Nachtrag aus England:)
Es ist okay rassistische Witze über Eskimos zu machen.

Nein, liebe Werber, das ist KEIN RATGEBER ZUM GLÜCKLICH SEIN. Das ist Ihre Schuld: Das sind Weltbilder, die Ihre, unsere Werbung verbricht. Ab in die Ecke, Asche aufs Haupt. Und respekt those who waren schneller als wir, dank an leo fürs übersetzen helfen und an die BBC für den Original-Artikel.

So, haben Sie Lupe und Spiegel bereit? Mindestens 3 Thesen passen locker hinter jedes Ohr, Henna hilft für die erste Woche, dann eintätowieren lassen, falls es noch nicht reicht.

MfG
doctor_best

PS: Durchgestrichene Witze werden überbewertet.

"Lass uns das mal auf Deinem Monitor anschauen"

In der Liste "Sätze, die den AD Richtung Fenster (8.Stock) treiben" steht dieser ganz oben. Denn auch Sie, meine hochverehrten Patienten wissen, was nun folgt:
"Mach mal das Logo Größer". "So, jetzt den Claim. Noch ein Stückchen. Gut." "Die Headline ... muss das die Schrift sein?" "Geht nich n bisserl was deutlicheres?" "Jaaaaa 'Helvetica Neue Black Condensed' das is doch mal ne Schrift." "Schau lieber Arti, das kann man dann auch noch von der anderen Straßenseite aus lesen." (Nicht schlecht für ne EdCard, nicht schlecht). Gefogt vielleicht noch von einem der großen CD-Fanale "Und wofür ist überhaupt das Bild da?!?" oder "war Eure Idee nicht eine ganz andere? Viel näher dran an der die ich da vor 4 schon mal hatte!"
Schwamm drüber. So schlecht geht es ADs gar nicht. Stellt Euch mal vor Ihr seid Photoshop. Den fragt ja nun gar niemand ob er die Scheiße machen möchte. ABER AUCH ER IST NICHT ALLEIN.

MfG
doctor_best

Dienstag, 13. Juni 2006

Fotoblödsinn oder Allmachtsfantasie

Sie sitzen seit 10:30 heute Morgen in der Agentur? Oh, sogar schon seit 9? Sie Armer. Sie müssen auf Cheffes Geheiß eine Powerpoint-Präsentation schrauben, die Ihrer Meinung nach eine glatte Themaverfehlung ist? Die Strategie ist zur Hälfte an den Haaren herbei gezogen und die andere Hälfte aus dem Lehrbuch abgetippt? Die Ideen aus der Kreation sind auch nur dann lustig, wenn der Kunde Sie fragt, ob DAS wirklich lustig sein soll? Sie sind also mal wieder selbstbestimmt glücklich? Dann hilft nur noch hier mitmachen:

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http://www.flickr.com/groups/isquishyourhead/pool/

MfG
doctor_best

PS: Welche weiteren Blödeleien man zum Beispiel mit der neuen MacBookProCam noch so alles machen kann, verraten wir Ihnen diese Woche vielleicht in der Mittwochssitzung.

Montag, 12. Juni 2006

Jeder Werber weiß,

dass die Welt eigentlich nur zwei Farben braucht: Weiß , Weiß, Weiß und Schwarz. schwärzer, am schwärzesten. Alles andere ist unnützer Tand (hinter diesen Worten sollte ein Link zu einem ADC-Nagel stecken.Tut er aber nicht, Google ist schuld). Andere Farben kann man der Kundschaft aufschwätzen, selber aber nie nie nie verwenden. Und das ist gut so. Aber, oh weh, es ist WM. Da muss selbst Werberlein Farbe bekennen (Memo an mich: Rubrik einführen "Worthülsen, die auch während der WM verboten sind"). Oder er, sie , es wird zum Opfer der Fussballfans, wird begeisterungslos und unopatriotisch geschimpft und ist nachher nicht mit schuld am Wirtschaftsaufschwung dank unvermeidlichem Weltmeistertitel. Pfui Teufel. Aber Kollege werbenundverlaufen hat es schon so treffen dagestellt: Man kann nicht stilbewusst Fußballfan sein. Diesen Wörtern gefällt es nicht einmal gemeinsam in einem Satz zu stehen. Das geht nicht. Also ab in die Offensive. Krempeln Sie Ihre Deckung um, bauen Sie Ihre Verteidigung neu auf. Lernen Sie bessere Fußballfrasen. Und verstecken Sie nicht mehr aus Scham Ihre Begeisterung sondern aus Begeisterung Ihr Stilempfinden. Das ist viel einfacher. Nehmen SIe das ganze Fußballfest einfach wie 4 Wochen Karneval in Köln (ja, auch wenn Sie da nie hin wollten) und merken Sie sich die goldene Großstadtregel des 3. Jahrtausends: Wenn hinterher die Stadtreinung kommt, ist vorher alles erlaubt. Und bringen Sie ruhig die Kinder mit, in unserer Gesellschaft fehlt es eh an Intiationsriten.
Apropos: andere wichtige Regel zur geistigen Gesundhaltung:
Auch andere habens schwer.

MfG und eine Laola von Woche wünscht Ihr
doctor_best

PS: Bei dem Nagel möchte ich mich nun doch entschuldigen, ich weiß, eigentlich ist er nur die einzige Berufsunfähigkeitsversicherung für Kreative und kann nichts dafür. Aber darüber ein andermal mehr.

Donnerstag, 8. Juni 2006

Entsetzen

und was es ist kann ich nicht sagen, es hat keinen Namen... wieder mal muss an dieser Stelle Herr Friebe zitiert werden. Wir vom WWR sind entsetzt über die WM-Hysterie. Die Werbewelt hat ganz tief in ihre Trashkiste gegriffen und hat gezeigt, dass sie nicht mehr für uns alle übrig hat als Plastik. Einen Tag vor dem WM-Start zurück im Heimatland müssen wir den Ausbruch des Abbruchs vom guten
Geschmack feststellen: Ganzkörpermenschenfußbälle, Grillalarm und platte Analogien.
Auf die Frage, "wo guckst du das Kickoff-Spiel?" können wir nur wir antworten: Gar nicht! Selbst als passionierte Fußballfreunde wünschten wir uns, wir hätten uns damals nur zur Welt des Tischtennis oder gar zum Eiskunstlauf hingezogen gefühlt. Damals, als wir uns ein für alle mal für eine Fansportart entscheiden mussten.
Hingucken tut weh, mit so wenig Einsatz des kreativen Vermögens werden Menschen zur kollektiven Geldausgabe und zum besinnunsgslosen Fangetümmel, gar zur wahllosen Verbrüderung animiert. Wir sagen Nein.
Und möchten an dieser Stelle die hübschen Dinge statt des erzwungenen Sauerstoffhirnvakuums
in den Vordergrund stellen: ein Lichtblick ist zum Beispiel die Ausstellung der CO Berlin im Postfuhramt
Im Zweifel sehen wir uns gerne zur Nachbereitung der letzten wirklich wichtigen WM
Oder zum Auftakt zur guten alten, werbereien Bundesliga. Wir freuen uns. Gutes Durchhalten, Freunde!
Für die wrklich Stilvollen unter uns empfehlen wir nur das!

Heute Danken wir dem Spiegel!

Nicht dem sondern tatsächlich Sie wissen schon. Weil niemand nichts und kein Medium den Nachschub so vehement in unsere kleine Praxis treibt, wie er. Danke. Sie tun noch was für meine Rente lieber Herr Aust. Und natürlich auch Sie lieber unbekannter SpOn-Praktikant

MfG
doctor_best

PS: Ich verbitte mir sämtliche Unterstellungen, die eine Verbindung zwischen gewünschten Zusatzschaltungen und genannten Werbeagenturen herstellen.

Dienstag, 6. Juni 2006

Gefahren für Werber - Kapiel II: Urlaub

Oft unterschätzt wird die zerstörische Kraft eines Urlaubs. Kaum hat der Agenturmitarbeiter seinen Lebensrhythmus mit dem Puls der Agentur synchronisiert, schon schreit der Controller "Du hast vom letzten Jahr noch 30 Tage übrig - nimm endlich Urlaub!". Und schwupps - alles kaputt. Der Werber merkt, dass er mit seinen Freunden wenig gemein hat. Entweder sind diese Studenten und waren erst 3 Monate auf Gomera. Oder sie sind Medienmenschen und kriegen halt keinen Urlaub. Also: Was machen, wenn der Chef einen befristet vor die Tür setzt?

Lösung a) Cluburlaub
Da kann man tolle neue Menschen kennenlernen, hat überhaupt keinen Stress, jede Menge Spaß und sieht nur die schönen Seiten des Gastlandes.
Leider lernt man aber eher die Leute kennen, die man sonst nur aus Briefing kennt. Und mal Hand aufs Designer-Shirt, wer will schon zur Zielgruppe gehören? Wir haben ein typisch deutsches Durchschnitts-Wohnzimmer in der Agentur, mehr wollen wir vom Leben des Konsumviehs doch gar nicht wissen! Vom Gastgeberland ganz zu schweigen.

Lösung b) Heimurlaub
Das ist toll, preiswert und man lernt nach 3 Jahren Durcharbeiten auch mal das direkte Umfeld der eigenen Wohnung kennen. Aber hier lauert die größte Gefahr: Der Werber erkennt, ES GIBT EIN LEBEN DA DRAUSSEN. Und schon ist man auf direktem Weg ins
schwarze Loch
, fragt sich "wozu der ganze Stress" und beginnt über eine Künstlerkarriere nachzudenken. Das ist nicht nur häßlich für die Mitmenschen sondern auch für die Karriereplanung. Und daher insgesamt verwerflich.

Absoluter WEISSER WERBER RING - Urlaubstipp Nummer Eins und für immer:
c) Schwarzarbeit im Urlaub
Das Fitnessstudio um die Ecke, der Bäcker vom Alex, der Blumenladen unter der Brücke, sie alle brauchen nagelerprobte Gold-Kreation. Und hey lieber Werber, das machst du doch gerne, das macht dich glücklich. Mach, was dich befreit, mach im Urlaub: WERBUNG! es hilft.

MfG
doctor_best

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