Fuer Werbeeinsteiger

Samstag, 8. April 2006

Kate, Naomi oder Texter müsste man sein!

Texter sind die wahren Könige in den Agenturen. Den allermeisten ist nur einfach nicht bewusst. Deshalb, liebe Texter, werdet nachlässiger gegenüber eurem Umfeld und lest weiter... Hat der Texter die leidige Stufen wie Praktikum und Juniortätigkeit erfolgreich überwunden, hat er das Paradies erreicht.
Denn gute Texter sind rar, demnach so begehrt und gut bezahlt wie kein anderer Job in der Branche. Wenn eine Agentur ein Döner Kebap ist, dann sind die Texter das Fleisch.
Gute Texter dürfen, nein sollten, sich geradezu daneben benehmen. Übermäßiger Drogenkonsum (das hat auch Kate geholfen), nachlässige Kleidung, verbale oder nonverbale Attacken (Naomi machts euch vor) gegenüber Kollegen oder Kunden - all das ist imagefördernd. Das größte Glück ist des Texters ureigener Humor. Damit trumpft er stets und wird im Wettkampf um eine Frau/Mann auch im hohen Alter/mit Ganzkörperbindegewebsschwäche/mit kreisrundem Haarausfall gegen jegliche Konkurrenz gewinnen. Mit Genuss werden Agenturchefs diese Eigenarten ihrer Schützlinge betrachten und ihre mit goldenen Nagelringen verzierten Händchen reiben. Texter werden von Chefs stets protegiert. Mit all diesen Eigenarten werden Texter auch gerne mal den Kunden vorgestellt.
Die Reaktion des Kunden ist dann meist eine Mischung aus Irritation über den Menschen und Bewunderung der Arbeit.
Texter, die ihren Job besonders gut machen, werden irgendwann zu CDs befördert. Und darin verbirgt sich das eigentliche Dilemma. Denn CDs machen nichts und CDs braucht niemand. CDs dürfen sich demnach auch nicht mehr nachlässig verhalten.
Also Texter, nutzt euren Status so lange ihr es noch könnt und verprügelt einfach mal euren AD nach einem mittelmäßigen Kaffee aus einer mittelmäßigen Kaffeemaschine. Und verprügelt die Sekretärin gleich auch, weil sie euch den Kaffee nicht gebracht hat und an diesem Tag einfach nur mittelmäßig aussah.
Ihr werdet sehen, euch gehts danach besser und dem ein oder anderen Kollegen auch.
Liebe Texter, hier euer ganz aktuelles Vorbild!

Der barmherzige Samariter unter den Werbern: der Stratege

Der Stratege als solcher ist eine recht aktuelle Werberzüchtung in Deutschland. Früher haben sich Berater und Kreative zusammengetan, kommuniziert, gerarbeitet und basta. Irgendwann war die gesamte Werbesippe so runtergerockt (siehe dieser Blog), dass frisches, unbelastetes Denkmaterial eingekauft werden musste. Denn Kreative und Berater versanken im stoischen Tunnelblick.
Die Aufgabe des Strategens wurde bis heute noch nicht abschließend geklärt. Expeditionen im Ausland dazu laufen bereits. Der Stratege hat - und das kann NUR ein Annährungswert sein - die Aufgabe eine Daseinsberechtigung für die kreative Arbeit und die damit verbundenen Kosten entweder vor, während oder nach der Entwicklung einer Idee zu erschaffen. Gerne mimt er auch den selbstlosen Retter einer Idee, indem er in seiner quickfidelen Art müden Kreativen auf die Schulter klopft: In einem dicken grau-beigen Buch werde sich noch ein grau-beiges Schaubild finden, dass die Idee rechtfertigen würde. Um sein Dasein im Agenturalltag zu sichern (denn eigentlich ist ein Fremder in der Agentur), hat er sich eine Scheinwelt aus AWA, TdW und SWOT geschaffen. In der Hoffnung kein anderer weiß was sich dahinter verbirgt. Nicht selten spielt er den grüberlischen Akademiker, der bereits einen Tennisarm vom Tragen diverser KOTLER Marketingkinderbibeln mit selten farbigen Schaubildern hat.
Doch auch er hat es sehr schwer. Keine Arbeit in einer Werbeagentur kann so an der Realität vorbeigleiten. Aus den relevanten Prozessen innerhalb der Agentur wird er ferngehalten. Nicht selten wundert er sich dann erst im Straßenbild über das Ergebnis einer Kampagne an der er einst beteiligt war.
Keiner würde den Strategen vermissen, wenn dieser Beruf aus der Werbebranche entfernt werden würde. Wir würden eines Tages aufwachen und alles wäre wie früher: Kindergeburtstag, Fanta trinken, Pommes Schranke.

Montag, 27. März 2006

Kunden muessen arschloecher sein, kontakter psychopathen

An dieser Stelle möchten wir nun die Berufsbilder einer Werbeagentur näher erläutern. Und zwar nicht so wie im lustigen Heft BIWAK (eine Broschüre der GWA, die versucht ziellose, junge Menschen für die Werbung zu begeistern. In diesem Heft werden dann gerne mal die Skills aufgelistet, die man so für den harten Werbealltag mitbringen muss. Nichts von dem ist wahr.
Kontakter, sind Menschen, die von Haus eine prima mentale und körperliche Verfassung mitbringen und mit einer gehörigen Portion Masochismus ausgestattet sind, sie sind schmerzfrei, psychoanalytisch talentiert, fantastische Lügner und wie alle Werber, die mit mehr als 2 gramm grips versehen worden: die größten Zyniker.
Der Kontakter hat es nämlich nicht nur mit seinen kreativen zu tun - er kümmert sich wie ein Hirte ein in selbstmitleid getauchte schafsherde-, er hat nicht nur mit controllern und gfs zu tun -
die ab und an auch noch mal darauf hinweisen, dass an aller erster stelle alles irgendwie profit generieren soll, zu guter letzt wären da auch noch die kunden.
mal ehrlich: kunden sind arschlöcher, aber sie verhalten sich absolut richtig. es gibt doch nichts schöneres als einen persönlichen werbegehilfen zu haben, der einem jeden wunsch erfüllt. zu jeder tages- und nachtzeit auf dem handy erreichbar ist... nicht um lebenswichtige dinge zu besprechen, nein, einfach um noch mal schnell was loszuwerden, was man sich gerade nicht mehr merken mag. die menschgewordene diktiermaschine! toll. und hat man den kontakter einmal soweit, dass er seine kreativen zu unnötiger wochendarbeit animiert hat, dann animiert man ihn beim nächsten mal gleich 2 teams fürs wochenende zu verpflichten. kontakter werden geradezu parasitär genutzt. von kreativen, kunden und chefs. der kontakter ist der natütliche wirt für die parasitären chefs, kreativen und kunden und dafür wird er bezahlt-
wie er das erträgt? gar nicht. oder er gehört zu den triple A-menschen: konzerte niemals in der menge mit unterentwicklten geschlechtsteilen im rücken und achselhöhlen im gesicht, sondern schön bei den ton- und lichtmenschen. die lieblingspizzeria erkennt den pizzawunsch an der mundwinkelkrümmung. und die lieblingsbar passt die getränkekarte an das favorisierte bier und den lieblingschampagner an.
da holt er sich seine zuneigung zurück. in einer stadt, in der sowieso dienstleistung so klein geschrieben wird, dass man selbst als mensch ohne sehbehinderung eine lupe braucht.
und ums mit dem großen sven regener zu sagen: erst wenn alles scheißegal ist, macht das leben wieder spaß... (lieber kunde) sag bescheid, wenn du mich liebst!

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