Mittwoch, 2. August 2006

New-Economy-Blase 2.0

(Bitte füge Sie in folgenden Artikel die Worte: Up-to-Date-Full-Service-Agentur, User Generated Contend, Social Marketing, Custumer Relationship Networking, Web 2.0, Communitiy Approach, Blog, Flickr, google-video und Chief Total Work Officer ganz nach Belieben ein. Mehrfachnennungen möglich.)

Werte Kundschaft, es ist soweit:


Der Weisser Werber Ring verkündet hiermit Gefahrenstufe Orange für die Bereiche Medien, Werbung, PR. Uns allen droht Gefahr. Eine Gefahr, der wir gerade erst entkommen sind:

Fremdüberschätzung 2.0

An Selbstüberschätzung ist man in unseren Branchen ja gewöhnt. Aber Fremdüberschätzung? Fremdüberschätzung ist viel schlimmer. Denn Fremdüberschätzung ist die Überschätzung der Wirkung des bloßen Betrachtens von uns selbst beim Da- und Erstellen von Person/Arbeit/Idee. Klingt kompliziert ist aber eigentlich egal. Denn die großen Könige der Fremdüberschätzung, haben beim Börsencrash 1.0 ja gehörig in die Fresse bekommen und waren danach still oder im Knast. Und jetzt?

Das eigentliche Problem zeigt dieses Video - bitte nicht bis zum Schluss anschauen, es wird nicht besser:

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(Ja, ich hab mal wieder in den rezeptfreien empfehlungen geblättert)

Als würde sich jemand außerhalb dieser Therapieräume dafür interessieren, was in Werbeagenturen abgeht (Ja, auch Neueinsteiger fragen sich oft "was erwartet mich da?" – aber bitte, wer fragt Neueinsteiger?).
Was aus Werbeagenturen herauskommt ist meist doch schon schlimmer als Vera am Mittag. Da will man nicht auch noch bei der Geburt dabei sein. Kreissaal-TV für schlechte Kampagnen? Wer das wirklich mag, melde sich bitte via Kommentarfunktion für eine Online-Lobotomie. Ich führe diese dann per e-mail-Anleitung mit Ihren eigenen Händen aus. Bei vollem Bewusstsein und mit youtube-upstream. Danke. Zurück zum Thema:

Werber die Glauben, andere würde interessant finden, wie sie sich selbst finden. HALLO?

Ja, viele Menschen finden das Leben anderer Menschen interessant. Egal ob auf Flickr, in Blogs oder via Youtube oder Seifenoper. Aber schon die Seifenoper zeigt: Je inszenierter, desto panne. Und je panne desto Marzahn das Publikum. Desto weniger wollen wir gefühlt geistig-elitären damit zu tun haben. Wem diese Erklärung nicht nahe genug am Leben war, der möge sich ein paar klassische Marketingwörter in folgenden Satz hinzudenken:

Wenn eine Werbeagentur geile kleine Filmchen macht, die lustig sind, irgendwie einen Produktnutzen kommunizieren und so das Produkt bekannt machen, macht das Spaß. Auch dem Betracher.

Wenn eine Werbeagentur Inhalte für eine Gemeinschaftsseite erstellt, dann kommt das weder von den Nutzern, noch ist es persönlich, noch authentisch, noch interessant. Höchstens bemüht komisch. Das ist dann zwar irgendwie wieder genau wie in der Werbeagentur und deswegen doch reversiv authentisch, aber sehen will das trotzdem niemand.

Wenn Sie also aus Ihrem Agenturalltag berichten wollen, dann bitte hier. Oder so.

MfG
doctor_best

PS: Der Code Oragne gilt, bis wir hier Gegenteiliges veröffentlichen.

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