Produktioner: das natürliche Abführmittel der Kreativen
Produktioner haben einen besonders schweren Stand in Agenturen: Sie müssen es mit realitätsfernen Kreativen und notorisch lügenden Kontaktern auf sich nehmen (Kreative und Kontakter können diese Verhaltensweisen ab und an auch tauschen). Sie die meistgehassten Menschen in Agenturen, denn:
Sie machen ihrem postpubertären Waldorfkindergarten (den Kreativen) täglich aufs Neue klar, dass Agenturen keine Künstler- oder Studienabrechertagesstätte sind, sondern dass da draußen das harte Leben tobt und die selten kreative Ware raus aus dem Rechner, rein ins Leben muss: CMYK, Nutzen, Nuten, Perforieren, Pantone und HKS - nur Auszüge aus ihrem Vokabular, mit dem sie ihren Kollegen Tränen in die Augen treiben.
Produktioner sind Kommunikationsgenies: Sie können neben den gängigen 8 Fremdsprachen auch noch die sehr schwer erlernbaren AD- und CD-Sprachen. Diese zeichnen sich aus durch: die falsche Verwendung von Umlauten aus (ein Tückelchen nach linksöben) oder gar ganz eigene Wortschöpfungen, deren rationale Herleitung nicht möglich ist.
Im Umgang mit Kontaktern gehts ihnen nicht besser, denn sie sind
a) entweder in einer strategisch-orientierten Agentur geladet. Die Kundenberater signalisieren eindeutiges Desinteresse an diesem profanen Druckersprachenschischi und rümpfen angewidert die Nase, wenn eine projektrelevante Unterhaltung mit dem Produktioner ansteht. Tatsächlich hat der Kontakter von nichts eine Ahnung, weil er direkt nach dem Studium eine Senior-Stelle ergoogelt hat. Der Kontakter in dieser Art Agentur ist eigentlich nichts anderes als der bereits beschriebene Stratege. Nur: Sein Unwissen überspielt er mit Arroganz und lässt den Produktioner gerne mal auflaufen oder denunziert ihn. Wie er das schafft? Das ist selbst für die Heinz Sielmanns unter den Agenturbeobachtern noch nicht klar nachzuvollziehen. Man vermutet, dass das auflaufen lassen und denunzieren von Kollegen 2 seiner 3 Kontakter-Skills sind. Nummer 3: das hektische, gestresste Rennen durch die Agenturräume unterstrichen durch ein striktes Ablehnen jeglicher Kommunikation durch eindeutige Handbewegungen.
b) oder in einer Kreativagentur geladet. Auch hier gilt: Beileid! Denn der Kontakter hat von überhaupt nichts Ahnung (nicht mal von den in a) beschriebenen 3 Skills). Dieses Unwissen wird von einer Agenturskönigsdisziplin gekrönt: Angst. Angst vor dem Kunden, den Kollegen, dem Produktioner, dem Projekt, dem Ergebnis, der eigenen Sexualiät, den giftigen Dämpfen aus dem Farbdrucker. All diese Formen der Angst muss der Produktioner auf sich nehmen und das beste daraus machen: das Projekt heil in den sicheren Hafen schippern.
Aber Vorsicht, diese Kontakter wären auch in anderen Jobs Versager. Sie wären genauso schlechte Taxifahrer, Fleischer oder Immobilienmakler. Meist sind sie ihrem heutigen Chef auf irgendeiner Party betrunken auf den Schoß gefallen. Möglicherweise bietet die Agenturburg ihnen und der Außenwelt mit dem sicheren Burggraben -dem Produktioner - einen Schutz vor Schlimmerem.
Nur der Produktioner wurde mit Realitätssinn gesegnet!
Während die gesamte weißgekleidete, mit Goldschmuck behangene und sonnengebräunte Crew denkt, sie sei auf dem Traumschiff, weiß der Produktioner bereits, dass es die Titanic ist. Weist der Produktioner die Crew darauf hin, dass das Schiff sinkt, wird die eine Hälfte der Crew in Tränen ausbrechen und paralysiert beim Sinken zuschauen, die andere Hälfte wird grinsen, es nicht glauben wollen und noch mal rasch den Rachen am Bordbüffet mit Lachs und Kaviar vollstopfen.
Bei soviel ungeschminkter, harter Realität im Alltag ist klar, dass der Produktioner in seiner Freizeit einen Gegenpol braucht. Deshalb hier die weltweit einzige und unumstössliche Liste, der Produktioner-Vorlieben und Abneignungen.
Producers hate: Hausmannskost, Fahrradfahrer, Pastellfarben, Campingurlaub, Rucksäcke, Discounter, Ökos
Producers love: delicous Fingerfood, Hummer (das Auto und das Meerestier), Gold, hochwertigen Champagner, Suiten, Balenciagabags, Waffen
Wenn ihr eines Tages auf einen Producer trefft, beglückt ihn mit einer der genannten Kleinigkeiten und er wird euch mit aufs Traumschiff nehmen.
Sie machen ihrem postpubertären Waldorfkindergarten (den Kreativen) täglich aufs Neue klar, dass Agenturen keine Künstler- oder Studienabrechertagesstätte sind, sondern dass da draußen das harte Leben tobt und die selten kreative Ware raus aus dem Rechner, rein ins Leben muss: CMYK, Nutzen, Nuten, Perforieren, Pantone und HKS - nur Auszüge aus ihrem Vokabular, mit dem sie ihren Kollegen Tränen in die Augen treiben.
Produktioner sind Kommunikationsgenies: Sie können neben den gängigen 8 Fremdsprachen auch noch die sehr schwer erlernbaren AD- und CD-Sprachen. Diese zeichnen sich aus durch: die falsche Verwendung von Umlauten aus (ein Tückelchen nach linksöben) oder gar ganz eigene Wortschöpfungen, deren rationale Herleitung nicht möglich ist.
Im Umgang mit Kontaktern gehts ihnen nicht besser, denn sie sind
a) entweder in einer strategisch-orientierten Agentur geladet. Die Kundenberater signalisieren eindeutiges Desinteresse an diesem profanen Druckersprachenschischi und rümpfen angewidert die Nase, wenn eine projektrelevante Unterhaltung mit dem Produktioner ansteht. Tatsächlich hat der Kontakter von nichts eine Ahnung, weil er direkt nach dem Studium eine Senior-Stelle ergoogelt hat. Der Kontakter in dieser Art Agentur ist eigentlich nichts anderes als der bereits beschriebene Stratege. Nur: Sein Unwissen überspielt er mit Arroganz und lässt den Produktioner gerne mal auflaufen oder denunziert ihn. Wie er das schafft? Das ist selbst für die Heinz Sielmanns unter den Agenturbeobachtern noch nicht klar nachzuvollziehen. Man vermutet, dass das auflaufen lassen und denunzieren von Kollegen 2 seiner 3 Kontakter-Skills sind. Nummer 3: das hektische, gestresste Rennen durch die Agenturräume unterstrichen durch ein striktes Ablehnen jeglicher Kommunikation durch eindeutige Handbewegungen.
b) oder in einer Kreativagentur geladet. Auch hier gilt: Beileid! Denn der Kontakter hat von überhaupt nichts Ahnung (nicht mal von den in a) beschriebenen 3 Skills). Dieses Unwissen wird von einer Agenturskönigsdisziplin gekrönt: Angst. Angst vor dem Kunden, den Kollegen, dem Produktioner, dem Projekt, dem Ergebnis, der eigenen Sexualiät, den giftigen Dämpfen aus dem Farbdrucker. All diese Formen der Angst muss der Produktioner auf sich nehmen und das beste daraus machen: das Projekt heil in den sicheren Hafen schippern.
Aber Vorsicht, diese Kontakter wären auch in anderen Jobs Versager. Sie wären genauso schlechte Taxifahrer, Fleischer oder Immobilienmakler. Meist sind sie ihrem heutigen Chef auf irgendeiner Party betrunken auf den Schoß gefallen. Möglicherweise bietet die Agenturburg ihnen und der Außenwelt mit dem sicheren Burggraben -dem Produktioner - einen Schutz vor Schlimmerem.
Nur der Produktioner wurde mit Realitätssinn gesegnet!
Während die gesamte weißgekleidete, mit Goldschmuck behangene und sonnengebräunte Crew denkt, sie sei auf dem Traumschiff, weiß der Produktioner bereits, dass es die Titanic ist. Weist der Produktioner die Crew darauf hin, dass das Schiff sinkt, wird die eine Hälfte der Crew in Tränen ausbrechen und paralysiert beim Sinken zuschauen, die andere Hälfte wird grinsen, es nicht glauben wollen und noch mal rasch den Rachen am Bordbüffet mit Lachs und Kaviar vollstopfen.
Bei soviel ungeschminkter, harter Realität im Alltag ist klar, dass der Produktioner in seiner Freizeit einen Gegenpol braucht. Deshalb hier die weltweit einzige und unumstössliche Liste, der Produktioner-Vorlieben und Abneignungen.
Producers hate: Hausmannskost, Fahrradfahrer, Pastellfarben, Campingurlaub, Rucksäcke, Discounter, Ökos
Producers love: delicous Fingerfood, Hummer (das Auto und das Meerestier), Gold, hochwertigen Champagner, Suiten, Balenciagabags, Waffen
Wenn ihr eines Tages auf einen Producer trefft, beglückt ihn mit einer der genannten Kleinigkeiten und er wird euch mit aufs Traumschiff nehmen.
werbenundverlaufen - 12. Apr, 16:06
Ich steh total auf Produktioner.
Will ich aber gar nicht.
Weil mir meine Arbeit so eine Wahnsinns - Freude bereitet.
SETZER.
Setzen finde ich irgendwie ziemlich gut.
Da sitze ich also in so einem fensterlosen Verließ und bekomme, die lustigen Copies in Word rein und dann darf ich tip_tip den Text formatieren.
Absatz – Punkt – Viertelgeviert –
Das habe ich ja ursprünglich auch s t u d i e r t.
In so einem schönen Adressverlag einer kleinen ländlichen Dorf-Druckerei...
In der man gelegentlich mit Paletten beschmissen wurde, wenn man bei der Druckplattenkopie einen Passer vesetzt hat.
So ist das Leben auf dem Lande.
Da wird nicht lange diskutiert, da fliegen die Fetzen bis das Blut spritzt.
Danach versetzt man so leicht keine Schnittmarke mehr.
Jetzt so in Acrobat, macht’s noch viel mehr Spass.
Da kommen dann die lustigen Designs aus der Creation auf meinen Tisch und dann darf ich die wahllos kreativen Flächenüberschneidungen in ein belichtbares, verständliches pdf distillen.
Überfüllung – Stanze – Sonderfarbe –
Da kann ich gar nicht genug von kriegen.
Ich steh da total drauf. Auch die vielen Korrekturen irgendwelcher Legasthenie gestörter Texter aufzuarbeiten bereitet mir Herzkreislaufturbulenzen, besser als jede Achterbahnfahrt.
Natürlich haben die da gleich gemerkt, was für einen Goldfang sie mit mir gemacht haben.
Der reizende Produktionsleiter hat sich neulich schon wieder so etwas zu nah für meinen Geschmack zu mir runtergebeugt und mir zugetragen: Gleich gibt’s wieder was zu fressen...!
Wir haben da so einen ganz ganz schönen Tabellensatz im Angebot, die Details erklärt dir dann unser CD...
Und schon läuft mir der Speichel im Mund zusammen. Ich krieg da so richtige Gaumenorgasmen, das passiert mir sonst nur bei Schweizer-Schokolade springbrunnartig auf dem Weg durch die Alpen ins Tessin.
Setzen ist geil irgendwie.
Und Producer sowieso, die versorgen einen ja mit Frascat
Wow!